Volles Haus, beim 18. Roten Tisch im Bürgerbüro, am 17.7.2018
Volles Haus, beim 18. Roten Tisch im Bürgerbüro, am 17.7.2018

Volles Haus, beim 18. Roten Tisch im Bürgerbüro, am 17.7.2018

Matthias Kollatz diskutierte mit Sebastian Turner und Gästen über Berlin. Der Tagesspiegel dessen Herausgeber Herr Turner ist, stellt Berlin ja gerne als failed City dar. Aber auch wenn in der Stadt nicht alles perfekt läuft, so wächst die Stadt kontinuierlich! Viele Menschen wollen hier leben, die Geburtenrate steigt, und im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen schneidet Berlin gut ab – und ist für viele Menschen eher ein Sehnsuchtsort. Woher kommt diese Diskrepanz?

Für Herrn Turner macht sich die Zufriedenheit der Bevölkerung an drei Themen fest – die Verwaltung muss funktionieren ebenso wie das Bildungssystem und auch der ÖPNV. Für Ihn liegt die Faszination Berlinsgerade in den Unzulänglichkeiten, also, nicht so perfekt zu sein. Das größte Problem das Berlin hat, kam mit der Deindustrialisierung. Der Sektor könnte aber nicht zurückgekauft werden, also sollte nicht zu hoch subventioniert werden. Gut wäre es deshalb die Hochschulen weiter auszubauen. Generell gelte, dass im privaten Sektor ist ein Nachsteuern bei Schwächen schneller möglich sei.

Für Matthias Kollatz der wichtigste Cluster Berlins ist zum einen, dass es die Hauptstadt mit den Verwaltungen, Botschaften und Verbänden ist und zum anderen der Gesundheitsstandort. Auch wenn andere Städte mehr Geld und auch mehr Industrie haben wird das Modell der Investionsfonds (SIWA), also Überschüsse für sinnvolle Inventionen bereitzustellen, kopiert. Mit den Investitionen könnten die Cluster und das Wachstum gestärkt werden. 

Weitere Probleme machen sich für Herrn Turner an der zu klein geschrumpften Verwaltung fest. Und am Unvermögen zeitliche Abläufe zu planen, gerade im Hinblick auf das Zusammenspiel von Land und Bezirken.

Auch im Publikum gab es Bedenken bezüglich des Wohnungsmarkts und die steigenden Mieten. Matthias Kollatz ist zuversichtlich. Vieles von dem was uns Paris und London vorlebt, wird in Berlin nicht passieren. Aber wir leben in einer wachsenden Metropole, und den Bestand nur zu schützen wird nicht ausreichend sein, um der Verdrängung der Mieter an den Stadtrand entgegen zu treten. Recht viel Neubau wird erforderlich sein. Des Weiteren ist die Einstellungsoffensive in der Berliner Verwaltung, für jeden bereits jetzt positiv spürbar.

Die Schulbauoffensive mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Mrd für 10 Jahre ist ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung. Und dann sollten wir den Schuldenberg Berlins nicht vergessen, er betrug ehemals 63 Mrd. Er ist abgeschmolzen auf 58 Mrd. Und das trotz hoher Investitionen. Mein Ziel, so Kollatz, zu konsolidieren und zu investieren funktioniert. Auch dass Berlin das sechste Mal in Folge einen positiven Haushalt hat, kann nicht als ein Zufallstreffer gewertet werden.

Insgesamt laufe nicht alles perfekt, aber vieles sei auf einem guten Weg.